Die Situation erforderte eine schnelle Lösung. Zuerst wurde das Schleusentor begutachtet. Dabei stellte sich heraus, dass das Tor selbst nahezu unbeschädigt geblieben war. Durch den Absturz wurde allerdings der Bedienungsmechanismus zerstört.
In Zusammenarbeit mit Rijkswaterstaat (Amt für Wasserwirtschaft) und dem Hauptauftragnehmer für die Reparatur entwickelte Wagenborg Engineering eine Lösung für eine vorübergehende Bedienung des Schleusentors. Diese Lösung musste innerhalb von drei Wochen einsatzbereit sein.
Um die Schleuse so schnell wie möglich (vorübergehend) wieder einsatzfähig zu machen, wurde eine zweiteilige Lösung entwickelt.
Zuerst konnte mithilfe eines 400-Tonnen-Raupenkrans das Schleusentor hochgehoben und wieder abgesetzt werden.
Außerdem wurde eine Methode ausgearbeitet, um das Schleusentor während des Hebevorgangs mithilfe dicker Stahlbolzen zu sichern. Wäre während des Hebevorgangs unverhofft ein Problem mit dem Schleusentor aufgetreten, hätte dieses gesichert werden können, so dass die Sicherheit der vorbeifahrenden Schiffe jederzeit garantiert war.
Engineering, Ausarbeitung und Aufbau des großen Raupenkrans und der Mastenkonstruktion nahmen ungefähr zwei Wochen in Anspruch. Rund fünfzig Lastwagen waren nötig, um das erforderliche Gerät anzuliefern.
Inzwischen herrschten eisige Bedingungen, unter denen auch der Twentekanal zufror. Als die Lösung bereits zum Greifen nahe war, drohten die gestrandeten Schiffe einzufrieren.
Doch Wagenborg wäre nicht Wagenborg, wenn der Spezialist dafür keine Lösung hätte. IJsbreker Waterpoort von Wagenborg Sleepdienst (Schleppdienst) wurde herbeigerufen, um die Fahrstrecke im Twentekanal wieder befahrbar zu machen.
Nach drei Wochen war es dann so weit: Die vorübergehende Hebeanlage bei der Schleuse in Eefde wurde in Betrieb genommen. Die Mitarbeiter von Wagenborg Nedlift ließen Nautictrans die Ehre zuteilwerden, als Erster zu passieren.
Innerhalb von zwei Tagen konnten alle gestrandeten Schiffe den Twentekanal verlassen und der Schifffahrtsverkehr in die Twente-Region kam wieder in Gange. Die Schleuse wurde täglich rund um die Uhr mit der vorübergehenden Hebekonstruktion bedient.
Inzwischen gingen die Reparaturarbeiten am Schleusengebäude weiter; nach etwa sieben Wochen konnte die Eefde-Schleuse wieder normal bedient werden.
Im Jahr 2016 begann der Bau der zweiten Schleusenkammer in Eefde, 2019 wurde diese in Betrieb genommen.
Animation der Erweiterungsarbeiten an der Schleuse in Eefde
Wagenborg Nedlift wurde mit dem Heben der Stemmtore für die zweite Schleusenkammer beauftragt.