Die Sanierung des Lessing-Tunnels in Hamburg-Altona war ein besonders anspruchsvolles Infrastrukturprojekt, vor allem aufgrund der beengten Platzverhältnisse auf der Baustelle. Aus diesem Grund wurden die sechs neuen Tunnelabschnitte auf einer Konstruktionsanlage außerhalb des Zentrums gefertigt. Es war eine Herausforderung, diese Schwergewichte von rund 30 Metern Länge und 340 Tonnen Gewicht auf die Baustelle des Lessing-Tunnels im Zentrum von Hamburg-Altona zu liefern.
Die Transportspezialisten von Wagenborg Nedlift führten eine Routenstudie durch, um die optimale Route durch die Innenstadt zu ermitteln. Dies wurde von den lokalen Behörden und anderen Beteiligten genehmigt. Um die Verkehrshinderung zu beschränken, erfolgte der Transport der Tunnelsegmente innerhalb von zwei Nächten.
Das Verladen der 340-Tonnen-Segmente auf der Konstruktionsanlage erfolgte praktisch über die Anhängerhydraulik der SPMTs. Der Transport entlang der vorbereiteten und abgesperrten Route durch die Stadt verlief dann buchstäblich auf Rollen.
Das Aufsetzen der Schwergewichte auf das Fundament am Tunnelstandort war jedoch nicht so einfach: Die Tunnelsegmente mussten erhöht auf neue Fundamente aufgesetzt werden.
Der SPMT-Anhänger, der die Tunnelsegmente 2,5 km durch die Stadt gefahren hatte, konnte dafür wegen der Anhängerlänge nicht genutzt werden. Aus diesem Grund stand bei der Ankunft am Projektstandort ein zweiter Satz SPMTs zur Verfügung, der das Aufsetzen auf dem Fundament übernahm.
Um die Segmente die letzten Meter an das Fundament heranzuführen, mussten sie zuerst angehoben werden, damit sie über die Landzungen einer vorübergehend entfernten bestehenden Brücke gefahren werden konnten. Gleichzeitig durften die Segmente nicht zu hoch gehoben werden, da sich darüber eine Kabelbrücke befand. Die Segmente waren somit eigentlich Pakete, die gerade so durch den Schlitz im Briefkasten passten.
Zudem verlief die Straße nach unten hin geneigt, was durch den SPMT-Anhänger ausgeglichen werden musste. Last but not least mussten die Segmente, sobald sie an der Fundierung ankamen, um einen Meter abgesenkt werden, um auf den endgültigen Fundamenten abgelegt werden zu können.
Mehr als genug Herausforderungen für die Spezialisten von Wagenborg Engineering!
Angesichts der Komplexität der erforderlichen Versetzungen am Projektstandort setzte das Team von Wagenborg Nedlift verschiedene Versetzungstechniken ein.
Zum Entladen und Anheben der Tunnelsegmente wurde das 500 Tonnen schwere hydraulische Hubgerüst an beiden Enden des Tunnelsegments eingesetzt. Auf dem zweiten Satz von SPMT-Fahrzeugen wurde ein Pressesystem installiert, das speziell für den Drive-In-Betrieb konfiguriert wurde. Mit dem hydraulischen Hubgerüst wurde das Tunnelsegment auf der SPMT-Kombination mit dem Pressesystem abgelegt. Nachdem das Segment nun auf die richtige Höhe gebracht worden war, konnte mit den Präzisionsarbeiten beim Einfahren begonnen werden, wonach die Segmente mit dem hydraulischen Pressesystem exakt positioniert und auf das neue Fundament abgesenkt wurden.
Ein schönes Beispiel für die Fachkompetenz der Spezialisten von Wagenborg Nedlift!
Der Transport und die Positionierung der Segmente für den Lessing-Tunnel wurden für den ESTA Award nominiert!
ESTA ist die Europäische Verein von Firmen im Bereich Schwertransporten und Hebearbeiten. Die ESTA vertritt die nationalen Verbände im Bereich Schwertransport und Hebearbeiten. Jedes Jahr werden ESTA Awards für außergewöhnliche Projekte im Bereich technischer Einfallsreichtum, Innovation oder Sicherheit vergeben.