Die Werrebrücke über der kleinen Fluss Löhne wurde mit sechs schweren Stahlträgern verstärkt, von denen die vier schwersten über 42 Meter lang waren und je(!) 85 Tonnen wogen. Der Transport und das Heben dieser Riesen war eine interessante Herausforderung für die Spezialisten von Wagenborg Nedlift.
Die Entfernung zwischen dem Verladeplatz in Emlichheim und dem Entladeplatz Löhne betrug 220 Kilometer. Nach gründlicher Routenstudie durch die Transportspezialisten von Wagenborg Nedlift stellte sich heraus, dass die gesamte Route mit dem Einsatz von Modultrailer in sogenannter Dolly-Konfiguration auf der Straße zurückgelegt werden konnte. In drei Nächten wurden die sechs Träger auf diese Weise an den Projektstandort Löhne übertragen.
Die von den Spezialisten von Wagenborg Engineering vor Ort entwickelte Lösung war eine clevere Kombination aus Kränen und Transportmitteln. Zunächst wurde ein SPMT-Anhänger zwischen der Dolly-Kombination platziert und der Brückenbalken konnte durch das Hydrauliksystem des SPMT von der Dolly-Kombination abgehoben werden. So konnte ein Brückenträger zur Landzunge transportiert werden, woraufhin Kran 1 (ein 500 Tonnen schwerer Teleskop Mobilkran) das Ende in den Haken aufnahm.
Anschließend konnte der Brückenträger auf einer Stütze abgelegt werden, und das SPMT wurde zum anderen Ende des Brückenträgers bewegt. Nachdem der Brückenträger von der Anhängerhydraulik des SPMT abgehoben war, wurde er mittels einer Kombination aus mobilem Teleskopkran und SPMT zur Landzunge transportiert.
Kran 2, ein 700 Tonnen Teleskop Mobilkran, der auf der anderen Seite der Löhne aufgestellt war, konnte nun ein Ende des Balkens von Kran 1 übernehmen. Hierbei wurde ein sogenanntes Dreieck verwendet, um eine Last gleichzeitig an zwei Kränen zu befestigen. Nach dem Einhaken durch Kran 2 konnte Kran 1 das andere Ende des Balkens vom SPMT übernehmen, wonach beide Kräne den Balken per Tandem-Hebung auf dem Fundament absetzten.
Mit dieser cleveren Lösung konnten die Techniker von Wagenborg vermeiden, dass im Flussbett der Löhne ein Aufstellplatz für einen viel größeren Kran errichtet werden musste. Infolgedessen blieben die Ufer des Flusses beinahe komplett intakt, und die Natur konnte sich nach der Arbeit schnell erholen.
Das Löhne Projekt, mit den einfallsreiche Lösung für das Transport und die Hebearbeiten der
Brückenträger, wurde nominiert für die ESTA Awards 2020!
ESTA ist die Europäische Verein von Firmen im Bereich Schwertransporten und Hebearbeiten. Die ESTA vertritt die nationalen Verbände im Bereich Schwertransport und Hebearbeiten. Jedes Jahr werden ESTA Awards für außergewöhnliche Projekte im Bereich technischer Einfallsreichtum, Innovation oder Sicherheit vergeben.